Heute Morgen erinnerte mich das Weltmarktauktionshaus daran, dass ich nur noch 3 Tage und 17 Stunden Zeit hätte, den Verkäufer zu bitten, ein Gebot abgeben zu dürfen und dann die anderen 30 Gebote wegzufegen.
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Heute Morgen erinnerte mich das Weltmarktauktionshaus daran, dass ich nur noch 3 Tage und 17 Stunden Zeit hätte, den Verkäufer zu bitten, ein Gebot abgeben zu dürfen und dann die anderen 30 Gebote wegzufegen.
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Ohne weitere Recherche nehme ich einfach mal an, dass das Deutschland der Nachkriegszeit zwar seine Probleme mit Nazi – Jägern hatte, dass aber bis heute noch nicht so richtig geläuterte Richter wie in Dresden, keineswegs eine Mehrheit in der deutschen Justiz stellen und auch der größte Teil Nazi – Devotionalen sammelnder Geldsäcke sich heute nicht mehr wie weiland der Münchener Brauereierbe Stefan S. von einem Oldtimerhändler einen ganzen Fuhrpark voller angeblicher Führer-Mercedese in seine Knallhalla stellen lässt.
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Selten hat ein Beitrag wie über die Geschichtsklitterer vom AVD und den Nostalgierausch deutschen Hochadels, so viel Parallelkommunikation erzeugt. Einige Nurleser wollten Details zu der Willy II – Kühlerfigur erfragen. Mein Hinweis, dass vielleicht nächsts Jahr eine limitierte Auflage einer – nicht ganz billigen – Replika aus Metallguss, davon angeboten werden kann, beantwortete mir ein schreibgewandter Leser unter Bezug auf den klammen, früheren AVD Präsidenten Wolfgang Ernst Fürst zu Ysenburg…
“…die in dem verlinkten Bericht (vielen Dank) beschriebene finanzielle Lage des Herrn lässt eigentlich nicht vermuten, dass er ein standesgemäßes Automobil unter die Kühlerfigur schrauben könnte. Es scheint mir aber vor allem erwähnenswert, welch christliche Milde und Nächstenliebe im Darmstädter RP zu finden ist, wenn es nicht um Abschiebungen geht. Gruß, W.U.
Adelstitel sind nicht mehr von Vorteil, wie ein schönes Schlösschen bei mir um die Ecke in Neu-Anspach und auch so manches unter den Ladenburger Hammer gekommenes Stück Automobilia zeigt. Und auch ein Baron Raben-Levetzan scheint unter die Räder der Adelsanomali und Krisennormalität geraten zu sein und seine über Jahrzehnte in Dänemark zusammengetragene Sammlung von über 170 Oldtimern wird mit “No Reserve” verramscht.
Getreu dem Zitat eines Gastronomie-Kritikers, „Ein gutes Essen ohne Dessert ist wie eine einäugige Schönheit”, erträumte ich mir gestern Abend während dem halbgefrorensahnigsüßen Abschluss einer kulinarischen Kürbis-Tortelloni-Offenbarung meiner Copilotin, unter den vielen, vielen Autos, das 1939er Adler 2,5 Liter Stromlinien Cabriolet von Karmann (Lot 103), mit einem Estimate für runde 10.000 Euro.
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Es gibt eine Menge bis Ende der 60er gebauter Sportwagen, die sich Leute wie ich niemals werden kaufen können und die zu kaufen, immer den Elitessen vorbehalten bleibt, die ich mir nur auf schönen Fotos, und in Natura auf einer Oldtimer-Messe oder bei einem Oldtimer Grand Prix anschaue, oder die wie hier offenbar, in Auktionshäusern als Lockmittel für die Menschenjagd auf ein Mitglied der besseren Gesellschaft und dessen Barem, benutzt werden.
Nach Angaben des angesehenen Automobilhistoriker und Maserati – Pabstes Willem Oosthoek in seinem “Birdcage – Buch”, ist das Chassis # 2459 in den späten 1950er Jahren verschrottet worden. Nun taucht es wieder auf und wird auf der Auktion in Monerey angeboten.
Hier geht es zum Forumsbeitrag von Walter Bäumer und hier zur Auktion.
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Satte 750 Euro bezahlte… ein Anderer… vor sechs Wochen im Weltnetz – Auktionshaus für einen kompletten 1937er Jahrgang der Motor – Schau mit 10 Heften (für Ungläubige: hier).
Über Pfingsten wurde mir dann aber einen Moment lang richtig schlecht, als ich mir den Katalog der Automobilia Auktion in Ladenburg anschaute: Die wahre Hölle für schlechtbetuchtere, echte Enthusiasten wie mich, der Motor – Schau, dieser damals redaktionell und von den Themen her, vom graphischen Layout her bis hin zur Qualität der Fotos sehr, sehr gut gemachten Motorzeitung, wo vor zwei Wochen Einer für ein einziges 1939er Exemplar der Motorschau unglaubliche 702,00 Euro hinblätterte.
Und dann die anderen Objekte dermeiner Begierde, alte schwarz-weiss Fotos. Mehrere wunderschöne Fotoalben von Hans Seidel, eines davon, Limit 3.100 und Zuschlag bei 11.000…
Nun gut, dann wird diese in Ladenburg unter den Hammer gekommene Automobilia halt zukünftig in beleuchteten Vitrinen stehen, als teuer erkaufte Alibis für das profunde, automobilhistorische Wissen ihrer Höchstbietenden und deren erfundenes Glücklichsein in der Oldtimerei, und unerreichbar für davon faszinierte, neidlose Leute wie uns.
Ähnliches Thema: Adolf Hitler’s erster Mercedes – Benz
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Booaaahhh – dachte ich noch Ende Januar, als ich das im News-Letter der Werbeanzeigenumfeldgestalter von Classic-Driver las, nix da von wegen Suprime-Krise bei Oldtimern, sondern sich mit physischer Gewalt in Auktionshllen drängende, balgende und beide Bietarme in die Höhe reisende Herren des Geldes, ratzfatz leergeräumte Hallen bei Auktionen, auch nix da mit “Geiz ist geil” oder Estimate 800.000 Dollar, bevor die US-Regierung endgültig pleite macht, nur noch raus, raus, raus mit der Kohle!
Fantastisch! Vom Kaufrausch Anderer halb benommen, tappte ich Habenichts also gelegentlich weiter durch die Welt automobiler Träume. Doch halt: Was ist das? Die Ernüchterung folgt gestern auf dem Fuße:
Kein Zweifel, am 19. August kommt der Mercedes-Benz 300SL / W198 mit der Chassis-Nr. 1980405500601 bei RM Auctions schon wieder unter den Hammer!!?
Kann das sein?!! Da blättert ein Käufer im Januar fast 1.400.000 Green-Bucks auf den Tisch von RM Auctions und fährt danach die Kiste sofort in die Lackierei und zum Sattler!!? Hat er Rostpickel am Blech, Blasen auf dem Lack oder gar ne zentimeterdicke Prestospachtelung am Kotflügel entdeckt? Oder meinte Madame, das “anthrazit” mache sie dann, wenn sie mitfahre, etwas zu alt?
Wowwww… was für eine Verwandlung, vor 4 Monaten war der 300SL noch anthrazit mit rotem Leder, nun ist er plötzlich silber mit schwarzem Leder, hat andere Felgen und Aussenspiegel, der Motorraum sieht verändert aus… schon fast eine Totalrestaurierung!!? Kaum… hüstel… wiederzuerkennen, nur die Fahrgestellnummer, die ist die gleiche geblieben wie im Januar.
Also, liebe Leser, lasst Euch von einem schlechten Sohn aus gutem Hause nicht verunsichern: Wie immer ist alles bestens bestellt um den Superaufschwung, auch in der gedoxten Oldtimer-Branche. Macht Euch schnell auf den Weg nach Monterey und räumt RM Auctions die Hallen leer, fahrt Euren PC im Wohnzimmer hoch und stürmt eBay: Die Gefahr ist sonst groß, dass Euch allen die vielen Leute mit ihren rasant gestiegenen Einkommen, Oldtimer-Fonds wie der hier oder der hier oder der hier, die schönsten vierrädrigen Renditebomben, so wie diesen 300SL, vor der Nase wegschnappen. Beeilt Euch!
P.S.: Booaaahhh… jetzt sehe ich erst: RM Auctions bieter das Auto “no Reserve” an… da könnte es passieren, dass der offenbar klamm gewordene Käufer vom Januar, statt des Kaufpreises plus einiger Hundertausende Restaurierungskosten, plus erhofftem Gewinn, statt grob geschätzten 2 Millionen Dollar, mit einem dicken Verlust aus der Auktion in Montery herausmarschieren kann!!?
Verflixt aber auch, warum fällt mir immer wieder der Leserbrief in der Motor-Klassik 1989-01 ein, der von Halwart Schrader – über getürkte Oldtimer – Auktionen?
Betrug bei OLdtimer-Auktionen.
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