
Kennt Ihr dieses furzende Geräusch mit dem die Luft aus einem Ballon entweicht, wenn man ihn beim Aufblasen nicht richtig festgehalten hat. Er macht in der Luft, je nachdem wie stark man ihn aufgeblasen hat, ein bis zwei Kapriolen und bleibt dann wie ein einhodiges männliches Geschlechtsteil nach einer langen Nacht, völlig verbraucht auf dem Boden liegen.
Diesen Furz hören wir seit Beginn der Finanzkrise beinahe täglich. Aber das ist keine Krise, das ist nur ein Furz. Anstatt die Banken, die sich verzockt haben, den Weg gehen zu lassen, den unsere neoliberalen Wirtschaftsfaschisten immer für die Armen wollen, wird subventioniert ohne Ende. Dieses Geld dient nicht dazu irgendwelche Investitionen zu schützen. Es dient dazu den Eliten den Arsch Hintern zu retten.
Gestern hat die FTD geschrieben, dass Daimler Benz beabsichtigt, die Mercedes C-Klasse, das Volumen-Modell schlechthin, zukünftig in den USA bauen lassen zu wollen. Das ist genau das Gegenteil, kein Furz, das ist die Krise. “Bessere Arbeitsbedingungen in den USA”, gemeint sind willfähigere Lohnsklaven, “auf Jahre gesehen ein niedriger Dollar…”, die Argumente kennen wir von früher, im Grunde genommen heißt es so viel wie, die Eliten retten sich selbst und 4.500 Daimler-Arbeiter und wenn es denn so kommt, schätzungsweise ebenso viele Arbeiter bei Zulieferern, dürfen sich voraussichtlich bei den Arbeitsagenturen als ALG-Anwärter eintragen lassen, und habe ich es nicht gesagt ?, nach der Wahl geht’s los.
Mercedes-Benz Oldtimerveranstaltungen abgesagt, gestrichen, Kosteneinsparungs-Notprogrammen zum Opfer gefallen, finanzielle UNterstützung der Marken-Clubs wie man hört, gestrichen, Stefan Röhrig vom Classic-Center ebenso wie Dieter Ritter weg, Peter Spieth, bis dato Chef vom Classic-Center hat vor kurzem selbst den Hammer hingeschmissn, ich unheilbarer Nostalgiker, habe mir noch am Samstag bei meinem Lieblings-Trödel-Laden in Berlin noch schnell mal das Buch “Hitler’s Rennschlachten… Die Silberpfeile unterm Hakenkreuz” gekauft, statt 29,80, als preisreduziertes Männgelexemplar, für 6,50 Euro. Meine Copilotin hatte mir 5,00 Euro für meinen Berliner Beutezug in der Flughafenstrasse genehmigt, die 1,50 spare ich momentan easy durch die vom Arzt auferlegte Tortenabstinenz.
Die ganzen – erzwungenen – Koopertionsverträge mit den Mercedes-Marken-Clubs, die ganzen Infights zwischen Marken-Club-Mitgliedern und Kritikern, hinter den Kulissen, in Mercedes-Foren, in Clubzeitschriften, bis hin zu zu erbitterten Kämpfen vor Gerichten (armer “Jean”), wo jahrelange Freundschaften zu Feindschaften mutierten, alles nur sinnlose Herumfurzerei. Mal sehen, wo es mit Daimler und Mercedes-Benz hingeht.
Warum es nach meiner Meinung zumindest der Oldtimerei, nicht nur der von Mercedes-Benz, durch diese Entwicklung, Loslösung von Share-Holder-Value-Interessen, in Zukunft besser gehen wird, das ist vielleicht mal eine neue Geschichte.
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